Vom 2. bis 4. November 2018 fand in Pilsach wieder ein internationaler Kyusho- und Kiai-Jitsu Lehrgang statt. Bereits zum 6. Mal luden Norbert Beyerlein (3. Dan Kyusho-Jitsu) und Josef Möges (2. Dan Kyusho-Jitsu) vom DJK-SV Pilsach den Großmeister Jean-Paul Bindel (9. Dan Kyusho-Jitsu) aus Frankreich ein. Er kam diesmal nicht alleine, sondern brachte außer seiner Lebensgefährtin Bernadette noch seinen Assistenten Claude Gaudon (5.Dan Kyusho-Jitsu) zur Unterstützung mit.
Nach mehrstündiger Anreise mit dem Auto aus Elne, nahe der spanischen Grenze bereits im Laufe des Donnerstags, begann Jean-Paul den Freitag mit einer Sightseeing-Tour mit Norbert und Bodo in das nahegelegene Nürnberg. Dort wollte er besonders die Kaiserburg mit einer Ausstellung historischer Waffen besuchen.
Während des dreitägigen Lehrgangs wurden zahlreiche Techniken durchgenommen, welche durch Schlagen, Drücken oder Reiben der sogenannten Tsubos (Vitalpunkte des menschlichen Körpers nach der Traditionellen Chinesischen Medizin) in ihrer Wirksamkeit (zum Teil deutlich) erhöht werden. Ebenso wurden verschiedene Stände und Arten des Kiai (Kampfschrei) eingesetzt, welche die Richtung der beabsichtigten Kraftwirkung begünstigen.
Am Freitagabend war dann das erste Training, bei dem auch weitere zum Teil hochrangige Kampfsportler aus verschiedenen Karate- und anderen Budostilen teilnahmen. Während der drei äußerst aufschlussreichen Tage lag der Schwerpunkt darauf, die Kyusho-Techniken anzuwenden.
Dass sich Kyusho-Jitsu nicht nur in der unbewaffneten Kampfkunst einsetzten lässt, bewiesen zahlreiche Selbstverteidigungstechniken, Drills und Koordinationsübungen mit Tanto, YubiBo, Tanbo, den Eskrima Stöcken und dem Ken/Bokken.
Ein weiterer Schwerpunkt war die Abwehr von Messerangriffen. Wie mit dem Yubi-Bo, einem etwa 15 cm langen Holzstöckchen (ähnlich einem Kubotan oder einem dicken Stift) die Kyusho-Punkte äußerst wirkungsvoll getroffen werden können, erfuhren die Teilnehmen zum Teil auf schmerzhafte Weise. Außerdem legte Jean-Paul viel Wert darauf auf zu zeigen, das die Bewegungsrichtungen bei den meisten Waffen, wie Messer, Schwert, Stock und anderen sehr ähnlich sind.
Hier wurde AUCH die „KEN Happo“ die grundlegende Schwert-Kata aus dem Toreikan Budo mit und ohne Partner geübt.
Am Sonntagnachmittag ging es unter Anderem darum, die nach der chinesischen Anschauung verbrauchte Energie durch Atemübungen wieder zu erlangen und auszubauen.
Insgesamt war es ein sehr lehrreiches Seminar mit begeisterten Teilnehmern sowohl bei den Anfängern wie auch bei den Fortgeschrittenen des Kyusho-Jitsu. Besonderer Dank gilt wieder Bodo für die Übersetzung aus dem Französischen während der 3 Tage, sowie Gudula Beyerlein und Gisela Kilian-Möges für die wiederum erstklassige Verpflegung der Kampfkünstler aus ganz Bayern und aus Andernach.
Am Samstag nach dem Lehrgang traten dann Corinna Hamm (2.Dan KSMA), Ingo Lederer (3.Dan KSMA), Karsten Kölbl (Sifu Shaolin-Kung-Fu), Philipp Schimpf (1.Dan Karate) und Torsten Löffler (2.Dan Karate) nach mehrjähriger Ausbildung in Pilsach unter Norbert Beyerlein vor die Prüfungskommission bestehend aus Jean-Paul Bindel, Claude Gaudon und Norbert Beyerlein ihre Prüfung zum 1. DAN Kyusho-Jitsu abzulegen. Alle Prüflinge zeigten gute Leistungen und können den neuen Grad mit Stolz tragen.
Wir gratulieren allen zur bestandenen Dan-Prüfung.